Freitag, 23. Oktober 2009

Review - "Urheimat - Volanie Havranov" von Karpathia

Interpret: Karpathia
Stil: Black Metal
Name des Tonträgers: Urheimat - Volanie Havranov
Dauer: ca. 50 Minuten

1. Prastara Krv
2. Zabudnute Hodnoty
3. Stronghold of Wotan's Wolves
4. S Poslednym Lucom Slnka
5. V Plameni Zatmenej Pravdy
6. Karpatska Hmla
7. Briezdenie nad Striebornou Zemou
8. Zanikom k Novemu Pociatku
9. Volanie Havranov
10. Stronghold of Night Wolves

Endlich! Große Freude überkam mich, als ich von Morbid Winter Records darüber in Kenntnis gesetzt wurde, dass die Slowaken von Karpathia im April 2009 ihr erstes Album in voller Länge herausgebracht hatten!
Gleich stellte man mir eine Promo-Edition zur Verfügung und bat mich um Unterstützung. 
Da ich bereits von der Demo dieser Untergrund-Horde fasziniert war, nahm ich den Auftrag mit Freuden an. 
Es sollte zwar ein Weilchen Dauern, ehe ich mich dem Silberling zuwenden konnte, aber die Zeit des Wartens ist vorbei und nun folgt die Beschreibung von „Urheimat - Volanie Havranov“. 

Der Titel der CD bedeutet „Urheimat – die Schreie der Raben“. Das walnussholzbraune Plattencover ist meiner Meinung nach eines der Besten, die mir in letzter Zeit untergekommen sind. Es zeigt einen alten Felsen in den Karpaten auf dessen Gipfel eine mittelalterliche Burg steht. Zu Füßen des Berges, treibt ein Karren in einem See und am Abendhimmel drehen Raben ihre Runden über dem Lande. Links oben befindet sich das Logo, des Weiteren ist das Bild mit einem Wellenartigen Rahmen kunstvoll verziert.
Wie immer besingen die slawischen Kameraden in ihren Texten die pan-arischen Traditionen und kulturellen Werte ihres Volkes.

Hier folgt der Einblick in die musikalische Welt der düsteren Karpaten-Söhne: 
Mit dem ersten Titel „Prastara Krv“ geht´s gleich zur Sache. Ein rasantes Gitarrengetöne, begleitet von scheppernden Drums, verliert sich allmählich in einer melodischen Klangwelt, untermalt von epischen Keyboard-Klängen die im Hintergrund leise zu vernehmen sind und eine gewaltige Atmosphäre aufbauen. 
Nach den eher chaotischen, ebenso rasanten Tönen die das zweite Lied in sich birgt, geht es mit einem altbekannten Lied weiter, welches bereits auf der Demo von Karpathia enthalten war: Stronghold of Wotan´s Wolves. An diesem genialen Titel gibt es nichts zu bemängeln, schon auf der Demo gefiel mir das Stück am besten!
Der vierte Titel „S Poslednym Lucom Slnka“ enthält auch ruhige Passagen, untermalt von Keyboard und Clean-Gesang, allerdings bergen die schnell wechselnden Giatrren-Riffs ein gewisses Klangchaos mit sich, welches mich eher enttäuscht. 
Da sich im Gegensatz zur Demo im Großen und Ganzen nicht viel Abwechslung auf dieser CD findet, lohnt es sich nunmehr zwei weitere Tracks zu erwähnen: 
Der fünfte Titel „V Plameni Zatmenej Pravdy“, ein großartiges Ambient-Werk mit magischer Klangkunst und der letzte Titel, „Stronghold of Night Wolves“, den man auch als Outro sehen kann und in welchem auch besonders ruhige Clean-Gitarren und sanfte Keyboard-Klänge zu hören sind.

Das Keyboard und Krächz-, als auch Clean-Gesang sind einwandfrei, besonders das Tastenbrett baut immer wieder eine mystische Stimmung auf, welche sehr schön zum Konzept des Albums passt.
Was die Gitarrenarbeit betrifft, so sind seit der Demo meiner Meinung nach leider ein paar Verschlechterungen aufgetreten, denn aus den großartigen, atmosphärischen Riffs von „Briezdenie nad Striebornou Zemou“ wurde größtenteils leider ein chaotisches Durcheinander. 
Das mag vielleicht hart klingen, aber manchen Hörern könnte es gerade deshalb umso besser gefallen, es ist eben Geschmackssache! 
Zu guter Letzt kann ich nur sagen, dass es trotz einiger kleinen Enttäuschungen dennoch ein empfehlenswertes Werk ist, jedoch wie ich finde, mit der wesentlich flüssigeren Demo-Atmosphäre nicht vergleichbar.

Review - "Hymner" von Korpblod

Interpret: Korpblod
Stil: Black Metal
Name des Tonträgers: Hymner
Dauer: ca. 36 Minuten

1. Ankomst
2. Fejd
3. Nattsvarta Vingar 
4. Den Yttersta Dagen 
5. Avsked

Im Jahre 2008 wurde sie gegründet, die schwedische Schwarzmetall-Combo Korpblod, auf Deutsch so viel wie „Rabenblut“. 
Die Zusammenstellung besteht seither aus Dísa, Gitarre und weitere Instrumente und Ulf, Schlagzeug und Gesang (was ja eine recht seltene Kombination ist!). 

Ein Jahr nach der Bandgründung, kontaktierten mich die Schweden und baten um ein Promote-Review auf Paganland. Leider dauerte es aufgrund von zeitlichen Schwierigkeiten jedoch einige Monate, ehe ich mich um die Promo kümmern konnte. 
Doch halb so wild, hier ist die versprochene Rezension über ihr erstes Album, welches im Frühjahr dieses Jahres erschienen ist. 
Das schlichte Cover zeigt das Bandlogo auf sandfarbenem Untergrund, darunter in alten Futhark Lettern der Titel der CD („Hymner“).
Bei genaueren betrachten fällt auf (in schwarz-weißer Variante besser zu erkennen), dass der Schriftzug des Bandnamens die Silhouette eines Raben zeigt – eine Anspielung auf den Bandnamen selbst und ein durchaus gut gelungener Schriftzug. 
So viel es über diese Band noch zu berichten gäbe, es ist nun an der Zeit den Klangkünsten der schwedischen Musiker mehr Beachtung zu schenken…

Mit Rabenschreien und hernieder prasselnden Regentropfen beginnt „Ankomst“, das ruhige Intro der CD. Eine epische Atmosphäre erschaffend, gehen die Regenklänge in ein Ambient-„Gekeyboarde“ über. 
Langsam und mit verzerrten Kampfinstrumenten, legen die Schweden nun mit der eigentlichen musikalischen Kunst los. Der Song „Fejd“ hat begonnen: Der Kriegerische Gesang, die schwedischen Parolen vor sich hinkrächzend, verstärkt die instrumentale Front aus schleppenden Schlagzeug und den vibrierenden Gitarren umso mehr. Gegen Mitte des Liedes ist nur mehr die Gitarre zu vernehmen, im Hintergrund ein Chorartiger, heroischer Gebetsang, dieser Part endet anschließend wieder in metallischem Klang und nach ein paar ebenso langsamen aber atmosphärischen Riffs, ist der Song auch schon wieder vorbei. 
Sehr überzeugt hat mich auch das folgende Lied „Nattsvarta Vingar“. Die Anfangs abermals sehr ruhigen, von Keyboard untermalten Melodien erinnern mich sehr stark an Nargaroths Klassiker Album „Herbstleyd“ – einfach genial! 
Später gibt es einen überraschenden Wechsel und das Schlagzeug scheppert zum ersten Mal so richtig vor sich hin! - die Klangwelt bleibt jedoch weiterhin sehr Nargaroth-getreu.
Kurz zu erwähnen wäre auch, dass es sich beim letzten Titel „Avsked“ um ein fünfminütiges Ambient-Outro handelt. 
Klanglich nicht schlecht gelungen, allerdings für eine Outroduction deffinitiv zu lang. 

So denn – auf Grund der ruhigen Melodien die einen in die Melancholie treiben und der enormen Parallelen: Nargaroth-Fans auf jeden Fall zu empfehlen, Terror-Schwarzmetaller und Knüppel-Freunde: Finger Weg!