Mittwoch, 13. Januar 2010

Review - "Leipzig" von Lia Fail


„Lia FaiL“, das ist der Name einer italienischen Neofolk-Gruppe, die mir vor einigen Wochen ein Exemplar ihrer neuen Single „Leipzig“ zusandte, mit dem Wunsch ich möge eine Rezension darüber zu Verfassen und so die Musik dieser Spielleute einer breiteren Masse zugänglich zu machen.
Obgleich Neofolk nicht im Fachbereich von Paganland liegt, habe ich mich entschlossen den Musikern mit dem Verbreiten ihres Klanguts im Deutschen Raum, ein wenig unter die Arme zu greifen.
Zunächst ist einmal die Gestaltung der Single zu loben. Genauer gesagt ist es eine Klarsichtfolienhülle in der eine bedruckte CD enthalten ist, passend zum Konzept der Single ist das A5 Booklet, welches ein mittelalterliches Bild der deutschen Stadt Leipzig zeigt. 
Doch gleich mal einen Schritt weiter zum Musikalischen Inhalt, der sich schnell beschreiben lässt da sich auf der CD lediglich zwei Titel finden.

„Restless Eye“, ist der Name des ersten Stücks.
Eingeleitet durch feenhafte Glitzergeräusche, geht das Lied in ein sanftes Instrumental über. Die ersten Eindrücke des Liedes lassen bereits den Stil der Band erahnen, ein langsames Schlagen der Trommel, eine klassische Violine, die leidenschaftlich gespielt wird und eine träumerische Melodie preisgibt, und eine akustische Gitarre (welche nur leise zu vernehmen ist), lassen auf eine Musikergruppe von nostalgischen Fantasten schließen. (Um Missverständnissen vorzubeugen: keinesfalls negativ zu verstehen!)
Ein rührendes Gesangspiel zwischen hohem Frauen- und ernstem Männergesang, unterstreichen die „träumerische Komponente“ der Musik erneut. 
Anzumerken ist gleich beim ersten Lauschen des Songs, dass die Musik sehr von Death in June und ähnlichen Neofolk-Größen inspiriert worden sein dürfte. Auch eine gewisse Ähnlichkeit mit Stücken von Fire and Ice, oder Of the Wand & the Moon sind nicht zu übersehen. 
Vergleichbar mit genannten Bands und zuvor beschriebener mittelalterlicher Neofolk-Musik, ist auch der zweite Titel „Battlefield“. 
Das Instrumental scheint sehr (bewusst?!) an das vorherige Lied anzuknüpfen. Abgesehen von der Tatsache, dass keine Spur von weiblichem Gesang mehr vorhanden ist, hat sich allerdings nichts an der Spielweise geändert (was die Darbietung noch mehr an in Richtung Death in June rücken lässt).

Ich muss mir eingestehen, dass es mir schwer Fällt eine Kritik über Singles zu schreiben, da einem doch eher wenig Einblick in das musikalische Schaffen einer Band geboten wird, als beispielsweise bei einer Demo oder gar einem Album. Dennoch folgen nun ein paar Zeilen der musikalischen Bewertung: 
Rein von der Technik ist Neofolk bzw. zumindest diese Art des Neofolks, bestimmt um einiges Anspruchsvoller als Metal. Das Ergebnis ist sicherlich keineswegs negativ, denn wie bereits erwähnt wurde auf dieser CD eine nette Klangatmosphäre geschaffen, die jedoch meiner Meinung nach eher als Hintergrundmusik tauglich ist. Es mag allerdings daran liegen, dass sich in den beiden Stücken die Soundeffekte in Grenzen halten (denn Neofolk ist im Normalfall weitaus experimenteller was Klangeffekt und Nebengeräusche betrifft). 
Ihrer Selbsteinschätzung als „Apocalyptic Folk“, werden sie jedenfalls gerecht und da es sich nur um eine Single handelt (und die Gruppe mit fantastischem Neofolk und einem mittelalterlichem Touch bestimmt nicht am falschen Wege ist), würde ich Halgadom- und Death in June-Fans keineswegs davon abraten auf zukünftige Veröffentlichungen der Band ein Auge bzw. Ohr zu werfen!