Dienstag, 30. Juni 2009

Review - „Alle Frontiere Dell´anima“ von Movimento d’Avanguardia Ermetico

Interpret: Movimento d’Avanguardia Ermetico
Stil: atmosphärischer Black Metal
Name des Tonträgers: „Alle Frontiere Dell´anima“
Dauer: ca. 20 Minuten

1. L'oro dell'Iris
2. Luce Nuova Dello Spirito
3. Chi Sa Dove Ha Sede Il Sole?
4. Outro

Es ist nun bereits ein paar Wochen her, da die italienische Legion „Movimento d’Avanguardia Ermetico“ Kontakt mit mir aufnahm. 
Nach einem kurzen Gespräch, entschieden wir uns für eine gemeinsame Zusammenarbeit und so kam es dann auch zustande, dass die Herren mir 2 Promo-CD´s zukommen ließen. 
Da ich in den letzten Tagen nur wenig Zeit hatte um mich um neues Promo-Material zu kümmern, dauerte es ein wenig, bis ich mich den CD´s zuwenden konnte. Mit Erstaunen stellte ich fest, dass die Herren absolut hörenswerte Klänge praktizieren und tatsächlich bereute ich es fast, dass ich mir nicht schon früher für die Promos Zeit genommen hatte. 

Nun aber mehr Einblick in die erste Demo-CD „Alle Frontiere Dell´anima“. 
Die Scheibe hat eine Spieldauer von etwa 20 Minuten und beinhaltet (inklusive Outro) 4 durchaus klangvolle Titel!
Erschienen ist das Stück übrigens im Jahr 2007. 
Das Cover der Demo zeigt eine üppige Berglandschaft, in Punkto Gestaltung ist aber vor allem das bemerkenswerte Logo der Legionäre zu nennen (hier auf dem Cover leider nicht zu sehen)! Besonders das Irminsul und die Schwarze Sonne lassen auf Faszination gegenüber den indogermanischen Traditionen Seitens der Band schließen, vielleicht verbirgt sich dahinter ja auch eine politische Einstellung?! 

Nun… ehe sich die Zeilen verlieren, zurück zum Thema. 
 „L'oro dell'Iris“ ist der erste Track auf „Alle Frontiere Dell´anima“.
Interessanterweise beginnt das Lied mit einem Bassgespiele, wie man es eher aus dem rockigen/punkigen Bereich kennt (welches mich im Übrigen an ein bekanntes Riff der deutschen Gruppe „Radikal“ erinnert). Das punkige Element nimmt man jedoch im späteren Verlauf des Songs nicht mehr wahr.
Schleichend mit einem Wellenrauschen im Hintergrund, knistert sich die raue E-Gitarre allmählich dazu. Eine rezitierende Stimme ertönt leise aus dem Nichts ehe das aufbauende Gitarrengeklimper seinen Platz mit einem depressiven, melancholischen Riff eintauscht. Der Gesang wendet sich schlagartig zu einem emotionalen Krächzgesang. 
Das langsame Riff wird von ruhigen Drumschlägen untermauert, die kurzfristig an Geschwindigkeit zunehmen. Besonders in der Mitte des Liedes klingt die Gitarrenarbeit sehr episch. Nachdem sich der düstere Prediger wieder zu Wort meldet, steigert das depressive Riff seine Geschwindigkeit und die Band gibt noch einmal ihr Bestes mit einem Solo, ehe der zweite Titel der CD heran bricht. 
Erwähnenswert ist, dass dieses Stück mich, besonders aufgrund des Sprechgesangs, stark an den Titel „The Greatness of Gods“ von Darkthule erinnert.


„Luce Nuova Dello Spirito“ startet bereits mit schnellen Melodien und Schlagzeugklängen, auch hier ist wieder eine sehr epische Gitarrenarbeit herauszuhören und auch der krächzende Gesang hat sich nicht verändert. Das Lied baut eine atmosphärische Stimmung auf, ein wenig Abwechslung hätte allerdings nicht geschadet! 

Das dritte Lied, „Chi Sa Dove Ha Sede Il Sole?” hingegen, beginnt mit einem eher primitiven, langsamen Gitarrengespiele, baut jedoch wieder eine sehr gedankenverlorene Stimmung auf. Sobald sich die anderen Instrumente hinzugemischt haben, arbeitet die Gitarre mit Tremolo und der Song rattert wieder rasch daher. Ende des ersten Viertels, schwenkt die Stimmung wieder ins Träumerische, leicht Depressive. Abermals ist der predigende Gesang aus dem ersten Stück wieder zu hören.
Mehr ist über dieses Lied eigentlich nicht zu berichten. 

Im Outro wurde wohl viel mit Synthesizern gearbeitet, was sich positiv bemerkbar macht! Flüssige Synthesizerklänge werden von leisen, rauen Gitarrentönen untermalt. Dieses düstere musikalische Experiment erinnert mich ein wenig an Nortt. 

Gelungen finde ich die Demo durchaus, vor allem da ich ein alter Darkthule-Hörer bin und ich mir den Vergleich mit alten Liedern besagter Band einfach nicht ersparen konnte! Dem Gesang und dem atmosphärischen Instrumentales nach zu urteilen, dürften sich die italienischen Kameraden vielleicht sogar auch an Darkthules EP „In The Sight Of Dawn“ orientiert haben, zumindest ist meiner Meinung nach eine starke Ähnlichkeit erkennbar, was ich jedoch keineswegs negativ beurteilen würde.
Der einzige Kritikpunkt ist, wie bereits erläutert, dass einigen Songs etwas Abwechslung bestimmt nicht geschadet hätte.
Interessant könnte „Alle Frontiere Dell´anima“ für Anhänger des depressiven, experimentellen und epischen Black Metal, sowie (wer hätt´s gedacht) Darkthule-Fans sein.