Donnerstag, 14. Februar 2008

Review - "Todnachten" von Obskene Sonare

 

Interpret: Obskene Sonare
CD: Todnachten
Stil: Black Metal
Spielzeit: ca. 23 Minuten

1. Ich sah sie schreiten durch das letzte schwarze Tor
2. Auf deinem Stein
3 . ...Von Blut und Verlust
4. Herbstnebel

Ungefähr ein halbes Jahr nach dem Erscheinen der Demo „Wildes Blut“, wurde die erste EP (Todnachten) der österreichischen Black-Metal-Band Obskene Sonare bereits veröffentlicht.
Ursprünglich wurde Obskene Sonare als Ein-Mann-Projekt von Akanoth (Gesang, Gitarre, Synthesizer, des Weiteren Schlagzeug auf „Wildes Blut“) gegründet. Später stieß Kroenen als Session Drummer hinzu.

Mit „Todnachten“ änderte sich der Stil der Band stark, jedoch keinesfalls ins Negative.
Gewidmet ist die EP drei Selbstmörderinnen, die sich alle in der Nacht das Leben nahmen.
Im Vergleich zu der Demo, welche eine eher schlechte Aufnahmequalität hatte, klingt die neue Veröffentlichung geradezu perfekt.

„Todnachten“ beginnt mit einem düsteren, depressiven Keyboard-Intro welches den Titel „Ich sah sie schreiten durch das letzte schwarze Tor“ trägt. Doch sobald das Intro ausgeklungen hat, geht es erst richtig zur Sache!

Der erste Song „Auf deinem Stein“ beginnt mit einem melancholischen Riff, welches vom schnellen Schlagzeug begleitet wird, ehe Akanoth´s lange und gequälte Schreie einsetzen.
Die Stimme hat sich seit der Demo zwar kaum verändert, jedoch erklingt sie hauptsächlich eher im Hintergrund. Die Geschwindigkeit des Schlagzeugs und der Gitarren sinkt im verlauf des Liedes immer mehr, ehe das Lied zum Finale kommt und das erste Riff gegen Ende wieder erklingt.

Der zweite Song „...Von Blut und Verlust „ beginnt mit der Soundeinlage einer schreienden Frauenstimme „Tötet ihn, der Teufel ist in ihm!“. Sobald die Stimme ausgeklungen hat, beginnt auch schon das Instrumental des zweiten Liedes. Ein eher langsames Riff, welches wieder von Akanoth´s Vocals begleitet wird, die wie qualvolle Todesschreie klingen.
Später endet das Instrumental und eine Keyboardeinbaute erklingt.
Doch dann setzen die Gitarren wieder allmählich ein und Akanoth´s Gekreische zerreist auf Neues die kurze Stille.
Das langsame Riff wird fortgesetzt ehe sich die Geschwindigkeit wieder steigert.

Sobald das zweite Lied zu Ende ist, beginnt auch schon der letzte Titel der EP: „Herbstnebel“.
Ein traurig klingender Akustik Part ist der Anfang des Liedes.
Sobald diese Einlage verstummt, setzt auch schon die E-Gitarre ein.
Akanoth´s Schreie sind in diesem Song stark in die Länge gezogen, was das Lied sehr dramatisch macht.
Ca. in der Mitte des Liedes sinkt die Geschwindigkeit und die depressiven Melodien der Gitarre werden vom Keyboard begleitet.
Später setzen die schnellen Double-Bass-Schläge ein und verstummen kurz vor dem Ende wieder, ehe sie erneut erklingen und das Lied aus ist.

Die EP unterscheidet sich, wie bereits erwähnt sehr von der Demo, ist allerdings meiner Meinung nach sogar besser gelungen als diese. Akanoth´s Schreie und die Keyboardeinlagen erzeugen eine sehr depressive „Totenstimmung“ die mit den eher langsamen Gitarrenriffs unterstützt wird. Kroenen an den Drums hat seine Sache offenbar auch sehr gut einstudiert, denn das Schlagzeug kann sich echt hören lassen! Ich vermute ausserdem, dass sich Akanoth sehr von Nargaroth hat inspirieren lassen, jedenfalls ist „Todnachten“ diesem Stil sehr nahe.

Egal, ob man bisher etwas von Obskene Sonare gehört hat oder nicht, man sollte sich dieses (Auf 1000 Stück limitierte) Werk auf jeden Fall unter den Nagel reißen, es lohnt sich wirklich!