Dienstag, 1. Juli 2008

Review - "Helvetica Diabolica" von Black Jade



Interpret: Black Jade
Titel des Tonträgers: Helvetica Diabolica
Stil: Black Metal / Mittelaltermusik
Spielzeit: ca. 56 Minuten

1. Anno 1811
2. Schnefall
3. Hail Domina Helvezia
4. Auf alten Pfaden
5. Wiedergeburt der Sonne
6. Winterwald
7. Andacht
8. Des Teufels Brücke
9. Du kämpfst, du siegst
10. Anno 1961

Bei „Helvetica Diabolica“ handelt es sich um das dritte Album in voller Länge, welches die schweizer Black-Metal-Band Black Jade (welche nun lediglich aus einer Person besteht) innerhalb von 8 Jahren des Bestehens (diesmal wieder über Black Tower Productions) veröffentlicht hat.
In diesem Falle sei also auch ein Dank an Black Tower Productions ausgesprochen, für die Promo-Version dieses Albums, welche mir zur Verfügung gestellt wurde!

Nun aber Schluss mit der Einleitung!
Dieses Album ist kein gewöhnliches Standard-Black-Metal-Album... auch wenn ich die anderen Alben dieses Projekts nicht kenne, muss ich sagen, dass „Helvetica Diabolica“ einen sehr eigenen Stil aufweist.
Gezeichnet ist es vor allem durch prägende Hintergrundmelodien (beste Beispiele sind der Gitarrenklang im Hintergrund vom 2. Titel „Schneefall“, sowie die Melodien in „Hail Domina Helvezia“) und durch die aussagekräftige Stimme Naragarth´s. Die Textpassagen sind trotz der klassischen Krächzstimme sehr deutlich heraus zu hören und verschaffen einem einen guten Eindruck von diesem Werk.
Unbedingt erwähnenswert ist auch die Präsenz von mittelalterlichen Liedern wie unter anderem „Auf alten Pfaden“ oder „Wiedergeburt der Sonne“. Darüber ob diese folkigen Songs ins Konzept des Albums passen, kann man sich natürlich streiten, aber hörenswert sind sie dennoch auch!

Auch das Cover (hier leider ein bisschen klein Dargestellt) welches ein paar nackte „Dämoninen“ und deren Herrin zeigt, ist sehr gelungen und dürfte so einigen (besonders männlichen Geschlechtes) gefallen, hehe.
Die Botschaften in diesem Werk sind überwiegend satanistischer Natur, jedoch unterstreichen auch viele Texte und Titel den Patriotismus Naragarth´s, wie zum Beispiel „Hail Domina Helvezia“ oder der Titel des Albums „Helvetica Diabolica“.

Um zu den Liedern noch mal zurück zu kommen…
Meine Favoriten auf „Helvetica Diabolica“ sind vor allem die Titel „Schneefall“ (aufgrund der Hintergrundmelodie, welche mir zum Ohrwurm wurde und wegen dem fiesen Gesang), sowie „Hail Dominica Helvezia“ (wegen dem heroischen Gitarrengespiele in der Mitte/ dem Refrain).

In- und Ourto auf der CD, sprich die Titel „Anno 1811“ und „Anno 1961“ tönen übrigens höchst hymnenhaft! Was noch über „Anno 1961“ gesagt werden sollte: dieser Song dauert nicht grundlos 17 Minuten lang… nachdem die Hymne ausgeklungen hat und eine kleine Pause verstrichen ist, kommt dem Hörer Schweizer-Alpenvolk zu Ohren! Wieder mal ein kleiner Beweis des schweizer Patriotismus!

Zuletzt pflege ich nur zu sagen:
„Helvetica Diabolica“ ist ein gelungenes Album, wenn auch von der Zusammenstellung her ein wenig verwirrend… meiner Meinung nach ist es zwar ein wenig irritierend die schwarzmetallischen Klänge gemeinsam mit fast „lieblichen“ Folk-Stücken auf eine Scheibe zu pressen, aber hören lassen können sich auf jeden Fall beide Sorten!
Um es noch einmal kurz zu beschreiben: Das Album besteht aus 10 satanischen und patriotischen Hymnen und bedient sich äußerst melodischer Klänge, verzichtet aber dennoch auf Keyboards, Frauenstimmen oder Synthesizer!

Wie bereits erwähnt handelt es sich um einen sehr eigenen Stil, aber besonders Anhänger des melodischen Black Metals, schweizer Patrioten oder Freunde von mittelalterlicher Musik, sollten sich die Scheibe greifen!

Review - "Stahlbestie" von Reichswinter



Interpret: Reichswinter
Titel des Tonträgers: Stahlbestie
Stil: Black Metal
Spielzeit: ca. 20 Minuten

1. Reichswintereinbruch
2. Stahlbestie
3. Reichswinter
4. Werwolf ( Absurd )
5. Vernichtungsschlag ( Ausklang )

Im Jahr 2006 ist diese salzburger Haterock-Formation aus der Erde des Untergrunds gewachsen.
Stilistisch ist diese Band eher dem Black Metal zuzuordnen, doch, da sie ihre Musik als etwas Individuelles sehen und sich von der kommerziellen Masse im Black Metal herautrennen wollen, bezeichnen sie ihren Stil als „Haterock“!
Die erste Demo war auf 20 Stück limitiert und erschien im Jahr 2007.
Als einer der wenigen Besitzer dieser Demo, wollte ich gleich mal eine Rezension über das Werk (mit Titel „Stahlbestie“) schreiben.

Auf dem Tape sind 5 Lieder. Das erste und das letzte Lied sind ein In- bzw. Outro.

Die Kassette beginnt mit Kriegsgeräuschen und Gefechtsszene, die einem den Eindruck verschaffen, als wäre man geradewegs an der Front und säße in einem deutschen Panzer, dem Tode ins Auge blickend!

Kaum ist das Intro zu Ende, beginnt auch schon das Kriegeschaos Form anzunehmen!
Kurz ertönt ein schriller Gitarrenklang, dann geht es aber auch schon los…
Beim Lied „Reichswinter“ bemerkt man, in welche Richtung die Musik der Truppe geht… ein rockiges Schlagzeug, raue Gitarrenriffs und die gequälte Stimme des Sängers Fafnir (früher Schinder) sorgen für eine gnadenlose Kampfesstimmung. Teils klingt die Stimme sehr krächzend und hoch, Teils aber auch sehr grölend und vom Stil her vergleichbar mit RAC-typischen Gesang.
Generell dürften sich „Reichswinter“ musikalisch sehr an rockigen Bands orientieren, so zum Beispiel auch an Priestermord oder Absurd, doch dazu später mehr…

Kommen wir zum zweiten Song auf der Kassette, der den Namen der Demo („Stahlbestie“) trägt.
Gemeint ist damit der alte deutsche Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg, besser bekannt als „Tiger“(der ja auch das Cover der Demo ziert). Zwischen 2 „echten“ Liedern hat man nicht viel Auswahl was die Favoriten betrifft… aber Stahlbestie tönt meiner Meinung nach am besten.
Vor allem sind auch der Text und das zerstörerische, kriegeslüsterne Gedankengut aus dem Lied herauszuhören. „Bestie aus Stahl sorgt für der Feinde Qual!“
Das Schlagzeug ist bei dieser Nummer ein wenig rockiger und der Sänger gibt zwischen den Sätzen auch gern mal ein paar merkwürdige Laute von sich, die ich nicht genauer definieren kann...

Um zu Absurd zurückzukommen… das letzte Lied auf der Kassette ist ein Cover dieser Kulthorde. Es handelt sich um einen sehr bekannten Song: Werwolf.
Reichswinter spielen dieses Lied jedoch nicht in Form eines 08/15-Abklatsches des Originals, sondern in einem eigenen Stil, wie er für die Band (also Reichswinter) typisch ist.
Besonders das Schlagzeug und der Gesang sorgen für die individuelle Darstellung dieses Klassikers, während sich die Gitarre eher an die gängige Version des Liedes hält.
Die Band will mit diesem Song offenbar ihren Stil unterstreichen und auch die Band, an der sie sich musikalisch scheinbar auch orientiert. Mit einem eigenen Mantel aus rockigem Schlagwerk und Fafnir´s Gesang, wird aus diesem altbekannten Lied jedenfalls eine sehr persönliche Version.

Mit einem ebenso aussagekräftigen Outro, endet die gnadenlose Demonstration des Totalen Krieges auch schon wieder!

Die Qualität von „Stahlbestie“ ist auf jeden Fall demogerecht und Reichswinter haben mit diesem Werk zum Ausdruck gebracht, aus welchem Umfeld der dunklen Musik sie stammen!
Selbstverständlich ist den meisten Leuten der Bandname kein Begriff und die Demo ist ja ausschließlich auf geringe 20 Stück limitiert, welche meines Wissens nach bereits alle vergeben sind… spätere Veröffentlichungen dieser Band, sollte man sich jedoch mal zu Gemüte führen und selber urteilen! Die primitiven, rockigen Klänge dieser Gruppe finden bestimmt in einigen schwarzen und verkohlten Black-Metal-Herzen einen Platz!