Freitag, 14. März 2008

Review - "Harjaz" von Urlog



Interpret: Urlog
CD: Harjaz
Stil: Black Metal
Spielzeit: ca. 35 Minuten

1. Einklang
2. Nur der Sieg zählt
3. Tag der Rache
4. Blutrausch des Kampfes
5. Wolfsgesang
6. Lohn der Schlacht
7. Blut des Kreuzes
8. Tanz des Todes
9. Harjaz/Ausklang
 
Schämen sollte ich mich eigentlich… Weshalb? – „Harjaz“ ist bisher das erste Werk welches ich von der deutschen Band „Urlog“ zu Ohren bekommen habe!
Eigentlich ist es ja nicht weiter schlimm, wenn man bedenkt, dass sich der Stil seit dem letzten Album durch den Wechsel in der Besetzung angeblich stark geändert haben soll.

Bevor ich das Album „Harjaz“ näher beschreibe, hier mal mehr über die Band:
Urlog wurde bereits im Jahre 1998 von Fimbultyr ins Leben gerufen. Erst im Jahr 2002 hatte sich eine passende Besetzung für Urlog gefunden, mit der im darauf folgenden Jahr die Demo „Germanische Botschaften“ geschaffen wurde.
Erst im Jahre 2006, als Svartvind hinzu stieß, wurde dann die erste CD „Bollwerk Germania“ aufgenommen.
Nach ein paar weiteren Veränderungen in der Besetzung, hatte sich die heutige Formation gebildet, mit der auch das aktuelle Album „Harjaz“ aufgenommen wurde.

Nachdem die Deutschen Differenzen mit ihrem Label hatten, entschieden sie sich dazu das Werk „Harjaz“ selbst zu veröffentlichen und aufzunehmen. Ob das nun eine gute oder schlechte Entscheidung war, darüber kann man sich streiten. Ich jedenfalls bin mit dieser Scheibe sehr zufrieden und wüsste nicht, ob sich etwas daran geändert hätte, wenn die Band die CD unter ihrem alten Label herausgebracht hätte.

Wie bereits erwähnt, bin ich tragischerweise nicht im Besitz des ersten Albums „Bollwerk Germania“ geschweige denn der Demo, daher kann ich keine Vergleiche zwischen den bisherigen Veröffentlichung und „Harjaz“ anstellen.
In diesem Fall sind jedoch Vergleiche ohnehin überflüssig…

Das Album enthält viele gelungene Songs!
Auch wenn sich die Band kaum mehr dem Pagan Metal widmet, sind hier einige solcher einbauten heraus zu hören.
Der Einklang, der mit Keyboard/Synthesizer eingespielt wurde, wird im Hintergrund von den Klängen fliesendem Wassers und hallendem Donners begleitet.
Sobald dieses Intro endet, geht es gleich zur Sache. Es klingt, als würde der zweite Track der Scheibe, „Nur der Sieg zählt“, direkt und gekonnt an den Einklang anschließen.
Eher schnelle, abwechslungsreiche Gitarrenmelodien werden in diesem Song von den rhythmischen Drums und dem würgenden, aggressiven Gesang von Fimbultyr begleitet.

Auch weitere Lieder kommen sehr abwechslungsreich herüber, besonders gut gefällt mir der
Song „Lohn der Schlacht“, welcher auch einen hohen „Ohrwurmfaktor“ hat, hehe.
Nach dem vorherigen Lied „Wolfsgesang“ herrscht erstmal eine kurze Stille, ehe der Song „Lohn der Schlacht“ erklingt.
Abgesehen von der kräftigen Melodie, die man sich leicht einprägen kann, schafft dieser Song genau eine solche Atmosphäre, wie man sie sich vom Titel erwartet! Von einer kriegerischen „Schlacht-Atmosphäre“, spreche ich hier, wie sie auch die Texte beschreiben, die einem von den gequälten Schreien vermittelt werden.

Des Weiteren ist vielleicht noch erwähnenswert, dass auf dieser Scheibe kaum Clean-Gesang enthalten ist (beim Vorgänger war ja angeblich mehr davon zu hören). Bei den wenigen Stellen jedoch, trägt dieser zu einem sehr heroischen, fast hymnenartigen Klang bei (ich spreche speziell vom Lied „Wolfsgesang“).

Vom textlichen Inhalt her, scheint dieses Werk sich offenbar sehr mit „Schlachten“, „Tot“ und „Ruhm“ zu beschäftigen. Im Booklet sind die Lyrics leider nicht abgedruckt, einige deutliche Gesangs-Passagen und die Titel lassen jedoch auf solche Inhalte schließen!

Was mir an diesem Werk ganz besonders gefällt ist der emotionale Gesang, aber auch das Instrumental kann sich auf jeden Fall hören lassen! Ich werde auch zusehen, dass ich mehr über die Texte herausbekomme, da mich die gottlosen Inhalte selbstverständlich auch interessieren.
Das einzige, was ich mal wieder enttäuschend finde, ist die Spiellänge…

Die Band kann jedenfalls wirklich stolz sein, ein solches Album selbst produziert zu haben. Ich rate Anhängern von Black Metal mit kriegerischen Themen und abwechslungsreichen Melodien hier zuzugreifen!